Klosterkirche St. Peter und Paul

Geschichte der Klosterkirche zum Hören mit Pfr. Gunther Reese:

Umrahmt vom Friedhof und oberhalb der Rothach gelegen liegt die Klosterkirche St. Peter und Paul.

An die ehemalige Benediktinerpropstei erinnert nur noch das heutige Kirchengebäude.

Aus der Anfangszeit des Klosters blieben nur die Untergeschosse der ehemals beiden Westtürme erhalten.> Der südlich gelegene Turm brannte 1525 während der Bauernunruhen nieder.

 

Schatten eines Baumes vor Klosterkirche
Bildrechte Gunther Reese

 

Die Kirche entstand in ihrer jetzigen Gestalt in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Chor und Langhaus wurden in zwei getrennten Bauvorgängen errichtet.

Die eigenartige Symmetrie entstand vermutlich durch die Anbindung an einen älteren Vorgängerbau. Einfluss der Hirsauer Schule verraten die Altarnischen an der Südseite.

1486 wurde der Bau von Weihbischof Ulrich eingeweiht. Von der Klosteranlage sind keinerlei Reste erhalten.

 

Empore, Kirchenraum, Orgel

 

Durch das Wirken des als Maler bekannt gewordenen Pfarrers Georg Bickel erfuhr die Klosterkirche eine neue Aufwertung.

Von 1889 bis 1924 war er in der Gemeinde tätig und führte von 1902-1908 Renovierungsarbeiten durch.

 

Altar mit Altarbild, Bibel und Sakristei im Hintergrund

 

Als Ersatz für den nach den Bauernunruhen provisorisch errichteten Altar beschaffte er den im Chorraum stehenden neugotischen Flügelaltar und besorgte von 1906-1907 dessen malerische Ausgestaltung.

Auf diese Weise gelangten originalgetreue Kopien von Albrecht Dürer (Apostelbild; Beweinung des Leichnams Christi) und Hans Holbein d. J. (Christus im Grabe) in die Klosterkirche.

Für die Nordseite des Chores erstellte er 1921 eine Gefallenengedenktafel, für deren Mitte er mit dem Motiv der ausziehenden Christengruppe eine Teilkopie aus dem Gemälde des Münchner Hofmalers Wilhelm von Kaulbach "Die Zerstörung Jerusalems" anfertigte.

 

Klosterkirche Mönchsroth

 

Das gegenüber angebrachte Bild des Berliner Akademiemalers Michael Probener "Die Aufrichtung der ehernen Schlange durch Mose" (vor 1700) befand sich auf dem Dachboden der Augsburger St. Anna-Kirche, wo es 1910 bei einer Dachreparatur zum Vorschein kam.

Nach langen Verhandlungen erwarb es Pfarrer Bickel 1913 und restaurierte es umfassend.

 

Kirchenraum, Altar, großes Kreuz, Kanzel
Bildrechte Kirchenraum mit Altar, Kanzel

 

Blick auf die Orgel und die Emporen

 

Während der Amtszeit von Pfarrer Karl-Heinrich Stein wurde die Klosterkirche von 1978 bis 1988 grundlegend saniert und restauriert.

Pfarrerehepaar Reese eröffnete 2016 in der Klosterkirche die Bickelgalerie. Zahlreiche Werke des Malerpfarrers sind seitdem dort zu bestaunen.

In der Sommersaison werden in der Klosterkirche die Gottesdienste der Kirchengemeinde gefeiert.

 

Sie wollen die Klosterkirche besichtigen?

In den Sommermonaten ist die Kirche in der Regel sonntags von 14:00-17:00 Uhr geöffnet.

Eine Besichtigung für Gruppen ist nach Voranmeldung im Pfarramt möglich.